DREAMBOOK

Buchbesprechungen – keine Verrisse …

17. Februar 2014
von Joerg Kilian
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Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Kann schlechtes Gewissen töten?

Andere Rezensenten haben sich auf Schilderung von Handlung und Personen konzentriert. Ich möchte einen Blick auf die eher weichen Faktoren dieses Meisterwerks werfen. Es ist einige Zeit seit der letzten Lektüre eines Murakami vergangen.

Doch mit „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ liegt wieder ein großartiges Buch vor uns – auch wenn „Kafka am Strand“, das ich sowohl in der deutschen als auch in der englischen Fassung gelesen habe, mir nach wie vor als sein bemerkenswertestes Werk erscheint.

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
von Haruki Murakami
ins Deutsche von Ursula Gräfe
DuMont, 2014
Gebunden, 318 Seiten
ISBN 978-3832197483
Originaltitel: Shikisaki wo motanai Tazaki Tsukuru to kare no junrei no toshi
14,2 x 3,5 x 21,6 cm

Der Einband mit dem transparenten Schutzumschlag ist alles andere als farblos und deutet grafisch die Farbensymbolik der Geschichte an. Sehr praktisch und wertig auch das leuchtend rote Lesebändchen. In Zeiten digitaler Bücher spielt der bibliophile Charakter von Hardcover-Büchern eine zunehmend wichtigere Rolle.

Wie immer bei Dumont sind Typografie und Papier optimal auf einander abgestimmt. Im Gegensatz zu den Einbänden der IQ84-Trilogie bleibt das Buch – einmal aufgeschlagen – jedoch nicht offen liegen.

Wie kaum ein anderer beherrscht Murakami die Kunst, den Leser absolut mit der Handlung zu verschmelzen; als würde der Leser das Buch selbst schreiben, während er es liest! Man hat das Gefühl, dass alle seine Bücher in den gleichen Landschaften spielen.

Die Personen scheinen miteinander verwandt und sind in ihren Wesenszügen so klar und reduziert, dass einem die sonst eher fremden Japaner hier sonderbar vertraut vorkommen. Ebenso geht es dem Protagonisten, der sich auf seiner ersten Auslandreise in Helsinki zwar einsam – aber nicht fremd fühlt.

Während frühere Bücher häufig in zeitlosen Räumen des vergangenen Jahrhunderts spielen, so ist diese Handlung fest in unsere Jetzt-Zeit gesetzt. Ein bei Murakami auffälliges Stilmittel hierfür, ist die unverblühmte Nennung von Markennamen wie Facebook, Lexus, Marlboro, TAG Heuer.

Wiederkehrendes Stilelement ist auch die Inszenierung vordergründig unbedeutsamer, spekulativer und bizarrer Gegebenheiten – wie in diesem Buch der sechste Finger, der im Laufe der Geschichte zu einem mystischen Hintergrundmotiv aufgeladen wird.

Auch die Verwendung seltener Worte und Fremdworte ist ihm lieb: „Diese Möglichkeit schwebte wie eine feste, kleine Lenticulariswolke ständig über ihnen.“ Erst ein Blick in Wikipedia gibt Aufschluss: eine Wolke in Linsenform, die an ein außerirdisches Raumschiff erinnert.

Und wer hat Beiläufigkeit besser so konzis inszeniert: „Sara nahm einen Schuck von ihrem Mojito und inspizierte die Form des Minzblatts von allen Seiten.“

Synästhesie, das Zusammenklingen und Überlagern verschiedener Sinneseindrücke um Stimmungen zu erzeugen, ist wohl sein wichtigstes Stilmittel. Meist benutzt er dafür Musik, hier das Thema „La Mal du Pays“ aus den Années de Pèlerinage von Franz Liszt. Die wiederkehrenden Erinnerungen daran legen einen Schleier grundloser Trauigkeit über die Handlung.

Und immer wieder das Spiel mit der fast nicht wahrnehmbaren feinen Linie, die das Realistische vom Phantastischen trennt: „Er hatte gelebt wie ein Schlafwandler … wie jemand, der von einem Orkan überfallen wird, sich von einer Straßenlaterne zur nächsten hangelt.“

„Er hing gerade noch an der Welt wie die trockene Hülle eines Insekts, die an einem Ast schaukelt und kurz davor ist, vom nächsten Windstoß für immer davon geweht zu werden.“ Ständig grenzüberschreitend, Assoziationen auslösend, abschweifend jedoch immer wieder in den Alltag zurückkehrend: “ … und stupste mit einer sanften Geste, die an die weiche Nase eines großen Hundes denken ließ, eine Taste des Haustelefons an.“

Oder wenn seine Gedanken sich nächtens im Kreise drehen und er immer wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt: „Es war wie bei einem Schraubenkopf ohne Schlitz – er wußte nicht mehr, wo er noch ansetzen sollte.“

Den wie gelähmten Zustand zwischen Träumen und Wachen, kann kein anderer so gut beschreiben wie Murakami: „Er konnte weder seine Lippen noch seine Zunge bewegen. Nur lautloser, trockener Atem entströmte seiner Kehle.“

Wenn es in dem Buch Längen geben sollte, sind diese so gut bemessen, dass genau in dem Moment, wo man sie wahr nimmt, wieder ein spannendes Element auf der Bühne erscheint. Beim Lesen wird Bewußtheit erzeugt – oft durch das Dehnen und Zusammenziehen von Zeitempfindung.

Das Buch lebt von dem Faszinosum der Versenkung; lebt von der Suche nach Erkenntnis und endgültigen Wahrheiten in philosophischen Dialogen: „Die Freiheit des Denkens kann man nicht erreichen, wenn man willentlich danach strebt.“

Manchmal ahnt man eine Verwandschaft zu Hermann Hesses „Glasperlenspiel“: die Bewunderung der Perfektion des Geistes und die Ohnmacht und Zerissenheit gegenüber der Unvollkommenheit und Hinfälligkeit des Körpers.

Vermutlich ist auch in diesem Buch viel Autobiografisches eingearbeitet. Es geht um die metaphysischen Transformationen menschlicher Existenzen, die mit unsichtbaren Schicksalsfäden aneinander gebunden scheinen: Verhaftung überwinden, loslassen, überleben …

Es geht um Schuldigkeit, Todessehnsüchte und Identitätsverlust… Kann schlechtes Gewissen töten? Es geht um die Sinnhaftigkeit des Lebens, darum für andere bedeutsam zu sein.
Ein Leitmotiv des Buchs ist unterdrückte Sexualität und die Angst von deren Auswüchsen, die scheinbar immer unterhalb der Oberfläche lauern.

Im letzten Kapitel werden alle Geschenisse noch einmal kontemplativ zusammengefasst:
„Es ist schon seltsam … dass diese wunderbare Zeit vorbei ist und niemals wieder so sein wird. Dass der Fluss der Zeit all unsere fabelhaften Möglichkeiten mit sich fortgetragen hat und sie nun verschwunden sind.“

Das Ende ist diffus optimistisch, fast heiter – aber auch melancholisch, immer mit der Melodie des Themas von „La Mal du Pays“ im Ohr …

28. November 2012
von Joerg Kilian
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Eimsbüttelbuch

Schlaumacher für Neuzugezogene

Ein ausladender stilisierter Jugendstilbalkon auf dem freundlich grünen Umschlag lädt zum Blättern ein. Als geborener Lokstedter, zur Zeit in Eidelstedt lebender Eimsbüttler, habe ich mich sofort in dem Büchlein fest gelesen …

Die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der einzelnen Stadtteile werden in Form lockerer Spaziergänge und Fahradtouren abgearbeitet. Dabei tauchen oft auch Orte und Gebäude auf, die längst der Geschichte angehören, von denen selbst ich als Lokaler nur wenig weiß oder noch nie gehört habe.

Eimsbüttelbuch
Hamburg Stadtteilbücher
von Karin Kuppig
Junius Verlag, 2012
Gebunden, 192 Seiten
ISBN 978-3885064961
13 x 1,7 x 17 cm

Am 7. April 2022 erscheint eine überarbeitete zweite Auflage in der neben dem citynahen Stadtteil Eimsbüttel auch Eidelstedt, Stellingen, Lokstedt, Niendorf Schnelsen und Stellingen behandelt werden.

So werden einer heute eher unspektakulärer U-Bahnstation fast drei spannende Seiten gewidmet. Fasziert haben mich auch die Geschichten um das Motel Hamburg und den legendären Dirt Track – zu dem man an anderen Stellen – beispielsweise im Internet – nur wenig Informationen findet.

Beachtlich auch der Abschnitt über bekannte Personen der Stadtteile – von Stefan Effenberger über Evelyn Hamann bis zu Jan Delay und Caren Miosga. Jedes Kapitel des Buches wird durch eine kleine Auswahl an Tipps für besondere Läden, Kneipen, Cafés, Restaurants, Kultureinrichtungen etc. ergänzt.

Trotz seines beachtlichen Umfangs von fast 200 Seiten kommt das Taschenbuch in einem sehr handlichen Format daher. Die Typografie ist gut lesbar, lediglich die hellgrünen Bildunterschriften sind fast unsichtbar. Die Bindung ist stabil, jedoch stört die relativ knappe Bundmarge. Bilder und Illustrationen sind durchgängig schwarzweiß – jedoch von überraschend guter Qualität.

Das Buch vermittelt geschichtliches Basiswissen zu den Stadtteilen des Bezirks Hamburg-Eimsbüttel und ist somit sicherlich gut für den heimatkundlichen Unterricht an Schulen geeignet. Die Autorin hat offensichtlich hervorragend recherchiert und Zugang zu exzellentem Material gehabt, was der Quellennachweis am Ende des Buches beweist.

Das Buch ist ein Muss für alle, die ihren Stadtteil besser kennen lernen wollen, jenseits der täglichen Trampelpfade. Ein durch und durch gelungenes Kleinod lokaler Kulturgeschichte!

16. April 2012
von Joerg Kilian
Keine Kommentare

Wo Elfen noch helfen

Liebeserklärung an ein Märchenland

Zuerst einmal ist das Buch eine Hymne auf Island – außerdem Psychogramm, Sozialstudie, Reisereportage und Kulturführer in Einem. Mit der Autorin verbindet mich der gleiche Stadtteil in Hamburg und die Faszination für den kleinen nordischen Inselstaat. Sie überzeugt durch intime Kennerschaft und glühende Leidenschaft. Gut geschrieben, mit streckenweise poetischem Wortwitz und vergleichsweise wenigen seichten Stellen oder Längen. Die Schrift ist gut lesbar, das Papier angenehm in der Haptik. Ein leichter Lesegenuss für jede Tages- und Jahreszeit. Ich habe die Lektüre übrigens zu einer Zeit begonnen, die genau mit den beiden Besuchsantritten der Autorin zusammenfällt: Anfang April…

Wo Elfen noch helfen
Warum man Island einfach lieben muss
von Andrea Walter
Diederichs, München 2011
Broschiert, 208 Seiten
ISBN 978-3424350654
EUR 14,99

Die Insel aus Eis und Feuer ist ein Land der Extreme und Extremisten. Die Isländer sagen von sich, dass sie immer den ganzen Weg gehen. Sie sind – mitunter gesellige – Eigenbrödler, die davon überzeugt sind, dass sich die Welt um ihre Insel dreht. Den Mittelpunkt der Erde hat ja bereits Jules Verne unter Island verortet – und solange man selbst daran glaubt, ist es wahr! Über Jahrhunderte haben sie eine kulturelle Eigenständigkeit entwickelt, die in Europa ihresgleichen sucht. Dies fasziniert möglicherweise gerade die Deutschen am meisten, weil Island so vieles hat, was hier verloren gegangen zu sein scheint. Unter anderem das Gottvertrauen und die Gelassenheit.

Man erfährt in dem Buch, warum man sich bei abendlichen Exzessen wortlos davon schleicht, wenn man nicht mehr kann und warum auch am nächsten Tag keine Nachbesprechungen hierzu stattfinden. Warum Regenschirme und zweiradgetriebene Fahrzeuge keine Daseinberechtigung haben und was Matthias Rust und Carlos der Schakal gemeinsam haben. Warum die Isländer eine niedrige Sparquote haben und angstfrei aus dem Vollen schöpfen. Man findet weiter heraus, was nordische Sagen mit Paartherapie zu tun haben und warum Isländer schrullige Museen gründen. Weiter, dass Island die meisten Literaturnobelpreisträger pro Kopf hat – was nicht verwundert, wenn fast jeder Isländer schon mal ein Gedicht oder eine Geschichte veröffentlicht hat.

Ausflüge über die Insel führen die Autorin zu wahren Naturwundern und sagenhaften Landschaften in denen der Zauber von Elfen und Gnome lebendig zu werden scheint. Sie besucht einem Garten Eden und beheizte Meeresbuchten. Sie kommuniziert in heißen Pötten – dem isländischen Pendant zur Sauna – und findet heraus, warum Krimis auf Island ein relativ junges Genre sind und wie die Gefängnisse auf einer Insel funktionieren, wo sich alle Bewohner duzen und die Demokratie vor Jahrhunderten erfunden wurde – unabhängig von den Griechen.

Der sehr gewöhnungsbedürftigen ur-isländischen Gastronomie ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Abgerundet wird das Buch durch Erlebnisse bei Interviews isländischer Promis, wie der ersten weiblichen Präsidentin eines europäischen Landes und dem aktuellen Bürgermeister der Hauptstadt, der bekennender Anarchist, landesweit bekannter Komiker und Begründer der Spaßpartei ist.

Der zweite Teil des Buches beschreibt ihre Rückkehr auf die Insel im vergangenen April, Jahre nach der schweren Wirtschaftskrise von 2008. Ob ihr Island noch wieder zu erkennen ist? Als die Finanzblase noch wuchs, brachte ein Isländer den Wahnsinn auf den Punkt: „Früher haben sich die Mädchen für deine Musik interessiert. Heute wollen sie wissen, ob man einen Privatjet hat.“ Tiefschürfende Erkenntnis nach der Krise: „Geld macht einen Affen aus Menschen.“ Die Autorin schließt das Buch mit der beruhigenden Feststellung: „Island ist immer noch ein Märchenland“

30. Juli 2011
von Joerg Kilian
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Emotionales Interaktionsdesign

Die Größe ist nicht entscheidend

Es gibt eine Welt jenseits des iPhone. Projezierte Benutzerführungen wie im Film „Minority Report“ rücken technisch in greifbare Nähe. Wie jedoch sieht es mit der Bedienung der Interfaces der Zukunft aus?

Emotionales Interaktionsdesign
Gesten und Mimik interaktiver Systeme
Rainer Dorau
X.Media.Press: Springer, Berlin, 2011
Gebunden, 266 Seiten, illustriert
ISBN 978-3642031007
EUR 59,95

Der Titel ist zunächst etwas irreführend. Wer in dem Buch „Emotionales“ im Sinne dekorativer, romantischer oder zeitgeistiger Gestaltungsvorschläge erwartet, wird enttäuscht. Es geht um praxisnahes, strukturiertes Entwickeln moderner Multitouch-Interfaces, die dem Benutzer neben rationalen Ergebnissen auch emotionale Erlebnisse – sprich User Experience – ermöglichen; also um die Entzauberung der Magie, die hinter dem Erfolg gestengesteuerter Eingabegeräte steckt.

Das Buch ist etwas für professionelle UI-Entwickler aber auch für jeden, der verstehen möchte, was sich hinter dem Screen seines iPhone abspielt. Der Autor versteht es den Stoff klar zu gliedern und die Materie gut zu erklären. Manchmal etwas langatmig, jedoch mit gutem Lesefluss. Die Abbildungen und Bildunterschriften ergänzen das Verständnis des Textes optimal. So wird das anfangs etwas sperrig erscheinende Buch nach den ersten Seiten Lektüre zum spannenden Begleiter für einige Tage. In einem Rutsch schafft man es nicht…

Am Ende ist der Entwickler bereit für das nächste herausfordernde Projekt – der interessierte Leser um einiges gewiefter im Umgang mit dem Smartphone.
Es werden wenig Fragen offen gelassen. Eingangs wird der Rahmen für die folgenden Kapitel gesteckt: Mensch-System-Interaktion, gerätegestützte Interaktion, Gestensteuerung, Multitouch-Anwendungen, Gestenkomposition und Visualisierung der Interaktion. Wir erfahren etwas über das Interaktions-Repertoire traditioneller Eingabe- und Ausgabegeräte wie Desktop-Maus und Monitor im Vergleich zu avancierten Werkzeugen wie Trackpads, Multitouch-Multiuser-Screens, 3D-Mäusen, Automotive Controllern und Handhelds wie beispielsweise Wii.

Im Detail erläutert werden die systemischen Grundlagen der bekannten und oft intuitiv verständlichen Gestensteuerung – wie zum Bespiel das rückgängig machende Schütteln im iOS. Erklärt werden Prinzipien wie Camera-Eye-Perspektive, direkte Manipulation mit Verankerung, Jog- und Shuttle-Regler, spatiale Navigation – sogar Multitouch für Blinde, wie das VoiceOver des iPhone.

In den letzten Kapiteln geht es um die typischen Multitouch-Anwendungen wie beispielsweise Scrollen und Blättern, Skalieren und Zoomen, Öffnen und Schließen aber auch um das Einrichten und Aufheben von Bediensperren. Weiter wird die Choreografie typischer Gesten in ihrer räumlichen und zeitlichen Abfolge analysiert und – sehr schön strukturiert und visualisiert – in Ereignisprofilen dargestellt.

Abgerundet wird das Ganze von inspirierenden Vorschlägen für die unterschiedlichen Modi und Stati visueller Systemrückmeldungen. Mein Fazit – ein Zitat aus dem Buch:

„Aus der Größe eines Gegenstandes lässt sich nicht (mehr) ableiten wie intelligent er ist.“

4. Januar 2011
von Joerg Kilian
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1Q84. Buch 1+2

In einem Rausch durchlesen…

Ich bin ein begeisterter Murakami-Leser, und habe 2008 – nach der Lektüre von „Kafka am Strand“ zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass ich alle Bücher eines Autoren kennenlernen wollte. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich sie gelesen. Auch habe ich alle verfügbaren Rezensionen darüber gelesen, bevor ich mich zu 1Q84 äußern möchte. Soviel vorweg …

1Q84. Buch 1&2
Roman von Haruki Murakami
aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
DuMont Buchverlag, 2010
Gebunden, 1024 Seiten
1,.8 x 4,5 x 21,3 cm
ISBN 978-3832195878
EUR 32,-

Wer die Filme „Inception“ oder „Matrix“ gesehen hat, weiß um die Faszination des Wechsels zwischen unterschiedlichen Bewusstseins- und Wirklichkeitsebenen. Denken, Handeln, Wachen, Träumen und Sterben. Murakami ist ein literarischer Meister im Wandern zwischen diesen Ebenen. Durch das Kontrastieren von Alltags- und Grenzsituationen entstehen Spannungsbögen von unglaublichem Realismus.

Auch wenn die gesamte Geschichte strukturell sehr stringent im erzählerischen Wechsel der beiden Protagonisten aufgebaut ist und man den Ausgang des Ganzen am Anfang bereits ahnt, ist das was dazwischen auf den einzelnen Seiten passiert so spannend präsentiert, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch – beziehungsweise in einem Rausch – durchlesen möchte.

Der Leser identifiziert sich sehr schnell mit den Protagonisten und bleibt in ihnen. Wie in fast allen Büchern des Autors spielt metaphysischer Sex eine wichtige Rolle: Sex nicht um seiner selbst willen, sondern um zu höheren Einsichten über den Sinn des Lebens zu gelangen.

Der magische Realismus von Murakami ist unverwechselbar im Stil. Obwohl er einen der Protagonisten in 1Q84 sagen läßt: „Die Bedeutung geht verloren, wenn man sie in Worte fasst.“, ist es genau das was der Autor beherrscht: mit Worten ein sehr dichtes Bedeutungs- und Beziehungsgeflecht weben. Jedes Ding, jede Handlung ist bedeutungsschwanger: „Sie verwendete in etwa so viel Zeit und Sorgfalt auf das Bestreichen der Toastscheibe, wie wahrscheinlich seinerzeit Rembrandt auf das Malen einer Gewandfalte.“

Viele Passagen dieses Buches sind poetische Prosa, reinste Aphorismen: „Ursache und Wirkung folgen nie unittelbar aufeinander, sondern stets in versetzter Form… Und wenn das Zahnrad sich einmal weiterbewegt hat, lässt es sich nicht mehr zurückdrehen.“ Erst nach der Lektüre mehrerer Bücher von Murakami ist mir aufgefallen, dass sie alle eine taoistische Grundlage haben: Die ganze Welt ist hier und jetzt im ständigen Wandel miteinander verbunden.

Was ich immer am meisten bewundert habe, ist die Fähigkeit des Autors – durch genaues Hinsehen – sehr komplexe Assoziationsketten, die Menschen in Bruchteilen einer Sekunde durch den Kopf gehen, über mehrere Seiten detailliert und faszinierend zu beschreiben und zwar in einer Form die den Leser bannt, statt ihn zu langweilen. Dadurch werden die handelnden Figuren so plastisch, dass man das Gefühl hat, man selbst würde in ihnen stecken und die Geschichte des Lebens schreiben.

Dieses Gefühl beruht nicht nur auf stilistischen Mitteln, sondern liegt auch in der Geschichte selbst. Benutzt werden Archetypen und uralte Märchen, zu denen jeder Mensch seinen persönlichen Zugang findet. Es geht um Leben und Sterben, Liebe und Sinn, Schicksal und Bestimmung, Bedeutung und Ausdeutung.

Schlußendlich lässt uns der Autor jedoch immer wieder das ewige letzte Rätsel spüren, das sich jeglicher Diskussion und Spekulation entzieht. Wie ein Vexierbild, das je nach Betrachtungswinkel seine Bedeutung ändert. Wie eine Unschärfe, die dadurch entsteht, dass man zu sehr fokussiert: „Dennoch war ich nicht imstande ihre Bedeutung zu erfassen, gerade weil sie so zentral war.“

Mein Kompliment an den Verlag und die Buchbinder, die das Buch im Design und in der Substanz hochwertig ausgestattet haben und es zu einem fast bibliophilen Lesegenuss machen. Die Wahl von Papier und Typografie sind optimal, die Bindung ermöglicht leichtes Umblättern und Lesen an jeder Stelle dieses doch sehr dicken Buches.

Und was wäre das Buch ohne die exzellente Übersetzung von Ursula Gräfe? Ich kann zwar kein Japanisch, merke jedoch, dass der Text viel von der Einfachheit und Klarheit ausstrahlt, die wir gemeinhin mit Japan verbinden.

17. Dezember 2010
von Joerg Kilian
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Karmic Management

Sowohl-Alsauch-Strategien

In 58 Minuten zum nachhaltigen Erfolg. Auch wenn man etwas länger für die Lektüre brauchen sollte, wird dieses Buch beeindrucken und im Bewusstsein tiefe Spuren hinterlassen: „Hören Sie auf Dinge zu tun, die nicht funktionieren.“

Karmic Management
Erfolg durch Spiritualität
Geshe Michael Roach, Lama Christie McNally, Michael Gordon
Edition Blumenau, Hamburg, 2010
Broschiert, 98 Seiten, illustriert
ISBN 978-3-9813888-0-0
EUR 12,00

Aus dem Amerikanischen übersetzt, ist dieses Brevier für ein spirituell inspiriertes Management sehr verständlich geschrieben, gut gegliedert und hat zahlreiche beispielhafte Business Cases, Merksätze und Schlüsselbotschaften, die sich gut einprägen. Viele Illustrationen, Checklisten und praktische Übungen helfen das Gelernte zu verankern und zu vertiefen.

Die Lehren und Botschaften haben ihre Wurzeln im tibetischen Buddhismus sind jedoch für den westlichen Geist sehr verdaulich aufbereitet. Die Autoren haben seit Jahren zusammen gearbeitet und zu diesem Thema geschrieben. Im Gegensatz zu anderen Büchern von Michael Roach ist dieses praktische Handbuch jedoch auch für Nicht-Eingeweihte eher leicht zugänglich.

Am Anfang geht es um die Definition von Erfolg, im Bezug auf die Arbeit, den Beruf, das Leben. Mit dem überraschenden Schluss, dass Erfolg und Misserfolg in der Regel ein Glückspiel sind. Die folgenden Kapitel zeigen dann sehr schlüssig, wie man sich mit Hilfe das Karmic Management aus diesem „Hamsterrad“ befreien kann.

Befremdlich mag es für den Leser sein, dass er dazu aufgefordert wird, keine Entscheidungen mehr zu treffen, sondern sich zu einem „Sowohl-Alsauch“ zu bekennen, denn: „Jedes mal wenn Sie eine Entscheidung treffen, wissen Sie nicht, ob es funktionieren wird.“

So provozieren auch orakelhafte Sätze wie: „Probleme sind etwas sehr Gutes, denn sie zeigen dir, wo deine Probleme liegen.“ oder „Die Grenze zwischen mir und dir ist künstlich.“ und treffen den Leser genau dort, wo andere Bücher nicht hin reichen – in der Erkenntnis und dem Verständnis für die karmischen Naturgesetze in einem Universum wo nichts vergessen wird oder verloren geht.

Der Bibelspruch „Geben ist seeliger denn Nehmen“ erhält in diesem Buch eine neue Deutung, denn schnell begreift der Leser in der lückenlosen Argumentation, dass Wettbewerbsdenken und kurzfristige materielle Ziele meist eine Einbahnstraße sind, die keine nachhaltigen Erfolge bescheren. Denn: „Was immer Sie sich vom Leben wünschen, müssen Sie zuerst für Jemand anderes tun. Mache andere erfolgreich und werde selbst erfolgreich!“

Dass man sich für den Erfolg auch fit halten muss, versteht sich fast von selbst: Yoga, Meditation und Entspannung aber auch richtiges Essen, ein persönlicher ethischer Code und der Wille zum Lernen sind Voraussetzungen für einen klaren Geist. Auch die Fähigkeit, für einige Stunden des Tages computer-abstinent zu sein und stattdessen Gehirnjogging zu betreiben sind Wegbereiter für den persönlichen Erfolg.

Die meisten sehr erfolgreichen Menschen dieser Welt können nicht genau sagen, wie der Erfolg zu Ihnen kam und was sie dafür getan haben: „Es ist eher so eine Art Bauchgefühl“. Die Autoren zeigen dem Leser Wege auf, wie sie dieses Bauchgefühl, diese Instinkte und diese Intuition entwickeln können. Alles in allem ein gelungenes Cross-Over zwischen spirituellem Wegweiser und Business-Ratgeber.

8. Dezember 2010
von Joerg Kilian
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Erfolgreiche Markendifferenzierung

Authentizität macht die Idee stark

„Es geht darum, dem Kunden etwas zu geben, was er haben möchte, von dem er aber nie wusste, dass er es suchte und von dem er sagt, dass er es schon immer wollte, wenn er es schließlich bekommt.“ soll Prof. Franz Liebl gesagt haben. Doch wie geht das? Die Antwort lautet: mit erfolgreicher Markendifferenzierung!

Erfolgreiche Markendifferenzierung
Strategie und Praxis professioneller Markenprofilierung
Ulrich Görg (Hrsg.)
Gabler, 2009
Gebunden, 400 Seiten
farbig illustriert
ISBN 978-3834917225
EUR 59,95

Das Buch kommt gewichtig – in einem noch handlichen Format daher und macht zuerst einen eher nüchternen Eindruck, ganz wie es sich für ein Marketing-Fachbuch gehört. Dem Herausgeber ist es jedoch gelungen, zwei Duzend Autoren zu gewinnen, die in gut strukturierten und illustrierten Artikeln ein sehr vielseitiges und buntes Spektrum des „state of the art“ der Markendifferenzierung aufzeigen.

Wissenschaftliche Fachartikel werden abgerundet durch Beiträge aus der Marketing- und Managementpraxis. Die Autoren kommen überwiegend aus dem deutschsprachigen Kulturraum. Unter ihnen so schillernde Persönlichkeiten wie Amir Cassaei und Samy Deluxe. Diverse Fallstudien geben einen detaillierten Einblick in die Orchestrierung des Instrumenten-Mix für eine erfolgreiche Markendifferenzierung.

Neben historischen Abrissen zur Markenentwicklung stehen eher marketing-theoretische Abhandlungen und Best-Practice-Beispiele, die unterschiedliche Ansätze einer Markendifferenzierung aufzeigen. Es geht dabei um Themenbereiche wie „Positionierung per USP“, „Differenzierung in der Konzeptphase“ aber auch „Machtfaktor Konsumentendemokratie und Web 2.0“, „Guerillamarketing mit Low-Budget“ oder „Mensch und Marke“.

In dem vorliegenden Werk werden alle relevanten Aspekte einer zeitgemäßen Markenführung beleuchtet. Es wendet sich an alle Leser, die sich professionell mit Marken auseinandersetzen. Die einzelnen Texte wirken sehr fundiert und kompetent. In der Regel sind sie mit ausführlichen Literaturhinweisen und Quellenangaben versehen.

Die verwendete Sprache ist – je nach Autor – mal trocken, langatmig, verschachtelt und faktisch mal bildhaft, kurz und knackig. Einem bibliophilen Designer fallen die unzureichende Darstellungsqualität einiger Abbildungen, Fehlerteufel und die unterschiedlichen Laufweiten des Schriftbildes einiger Artikel auf. Alles in allem aber durchaus ohne Motivationsverluste lesbar.

Durchgängig wird deutlich, dass Markenentwicklung und -führung heutzutage eine extrem facettenreiche Disziplin ist, die sehr viele innere und äußere Erfolgsfaktoren verstehen und beherrschen muss. Nichts scheint so wichtig wie eine kreative Unternehmerschaft kombiniert mit einer langfristigen Produktpolitik und einem schlagkräftigen Innovations-Management.

Den Worten der Autoren Cassaei und Deluxe folgend: Nichts ist stärker als eine starke Idee und dabei authentisch sein – und bleiben!

4. Dezember 2010
von Joerg Kilian
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Werbung im Wandel der Zeit

Authentisches Unternehmertum … Chapeau!

Dieses dritte Buch des Autors wendet sich wieder an die Eidelstedter. Der Werdegang des Kaufhauses Reinhold & Pabst wird von den Anfängen 1936 bis zur Schließung 2002 noch einmal verarbeitet. Diesmal aus Sicht des werbetreibenden Mittelstands, der sich jeden Tag auf’s neue fragt, wie er es seinen Kunden sagen soll…

Werbung im Wandel der Zeit
Wie sag ich’s meinen Kunden?
Die Anzeigen des Eidelstedter Kaufhauses Reinhold & Pabst 1936-2001
Buchverlag Andrea Schmitz, 2010
Broschiert, 170 Seiten
ISBN 978-3935202848
EUR 18,40

Der Anfang des Buches widmet sich der Geschichte der Familien Reinhold und Pabst, die im vergangenen Jahrhundert in ganz Deutschland an unterschiedlichsten Standorten Kaufhäuser betrieben haben. Die Familiengeschichte geht nahtlos über in die Schilderung der Entwicklung des Kaufhauses am Eidelstedter Platz und die damit verbundenen sozialen Auswirkungen im Stadtteil.

Anhand exemplarischer Anzeigen des Kaufhauses wird diese Geschichte vor unseren Augen noch einmal lebendig. Die meisten Anzeigen wurden vom Autor – in seiner Funktion als Kaufhauschef – selbst getextet und wirken sehr spontan und frisch und zeugen von einer großen Nähe zur Kundschaft. Diese unverblühmte, manchmal etwas freche und sehr authentische Ansprache wurde von den Kunden immer honoriert.

Ich hatte kürzlich Gelegenheit den Autor auf einer seiner Lesungen kennen zu lernen und bin persönlich tief beeindruckt von seinem Lebenswerk und seiner unternehmerischen Leistung. Es ist wirklich schade, dass die Spezies des engagierten Entrepreneurs offenichtlich vom Aussterben bedroht ist: menschlich, herzlich, kreativ und immer ein offenes Ohr für Kunden und Mitarbeiter.

Multinationale Konzerne mit ihren Megastores werden nie einen so intensiven Dialog mit den Kunden führen können. Der Autor geißelt an mehreren Stellen des Buches die aktuelle rücksichtlose Geisteshaltung in Handel und Wirtschaft, die letztendlich dazu geführt hat, dass das Kaufhaus wegen des immensen Wettbewerbdsdrucks geschlossen wurde: „Hornbach investiert nicht, weil es an Baumärkten fehlt – weiß Gott nicht – er investiert um Max Bahr und Praktiker klein zu kriegen.“

Das Buch ist gut lesbar. Die Schriftgröße ist optimal gewählt. Für einige wenige Anzeigenabbildungen muss man die Lupe zücken. Im Übrigen hat sich der Verlag große Mühe gegeben, die Anzeigen zu reproduzieren, oft von vergilbten, gelochten Zeitungsausschnitten oder gar Fotokopien. Größter sichtbarer Mangel ist die Umschlaggestaltung. Aber davon nicht abschrecken lassen: der Inhalt taugt was!

13. September 2010
von Joerg Kilian
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@Design

Rüstzeug für Gestalter

„Design ist wenn man trotzdem kann.“ Hinter diesem Zitat von Peter Sloterdijk verbirgt sich das Hauptanliegen dieses Buches: Die wirksamen Prinzipien von Kommunikationsdesign für Jeden umfassend und verständlich darzustellen.

@Design
Ästhetik, Kommunikation, Interaktion
Christof Breidenich
Springer-Verlag x.media.press, Berlin/Heidelberg, 2010
Gebunden, 175 Seiten
farbig illustriert
ISBN 978-3-642-03532-6
EUR 39,94

Zugegeben, der Einstieg ist selbst für Profis eher schwierig. Streckenweise gedrechselte Formulierungen und eine Vielzahl von Fremdworten – wo Deutsch ausgereicht hätte – lassen schnell die Vermutung aufkommen, dass man aus diesem Buch nicht viel Nützliches mitnehmen kann. Dieser Eindruck verflüchtigt sich nach einigen Seiten, wenn das exzellente Vorgehen des Autors deutlich wird.

Das Buch ist wohl das derzeit aktuellste und wichtigste deutschsprachige design-, kommunikations- und medientheoretische Werk, das sich auch an Laien des Fachs wendet. Großzügige Illustrationen mit treffenden Beispielen komplettieren die sehr gut strukturierten Texte. Ergänzt wird es durch umfangreiche Anhänge und Referenzen.

Der Autor führt den Leser durch einen weitläufigen Parcour von Stationen wie: Vergleich alter und neuer Medien, gesellschaftlich Bedeutung der Kommunikation, Wahrnehmungspsychologie, formale und inhaltliche Grundlagen der Gestaltung, geschichtliche Perspektiven, Unterschiede zwischen Kunst und Design, Ästhetiktheorie und Kontextdesign.

Dass Christof Breidenich zum Thema „Schnittstellen analoger und digitaler Medien“ promoviert hat, kommt dem Buch zu Gute und macht es zu einem gesamtästhetischen Genuss. So kommen viele seiner Kernaussagen und Vergleiche aus Bereichen wie Architektur, darstellende Künste und Straßenkultur. Die Omnipräsenz der Anwendungen des Internetzeitalters werden im historischen Kontext geschickt relativiert.

Wer in diesem Buch praxisfreundliche Vorlagen für die Gestaltung interaktiver Anwendungen erwartet, wird enttäuscht. Der Autor legt vielmehr Wert auf das Implantieren oft provokanter Aussagen, die zum Selberdenken und Selbermachen anregen: „Die Software kann immer nur das, was ihre Hersteller für möglich halten.“ oder „Der Amateur ist längst mit dem Profi verschmolzen, wenn er gemerkt hat, wie Kommunikation funktioniert.“

Trotz der unglaublichen Komplexität der heutigen Medien, wird deutlich, dass oft nicht mehr als grundlegende fachliche Kenntnisse in Ästhetik, Kommunikation und Interaktion – sowie ein gehörige Portion Mut – nötig sind, um erfolgreiche Gestaltungen zu entwickeln. Mut gehört schon dazu, wenn es darum geht mit Dingen umzugehen, ohne sie ganz zu verstehen, Erwartungen zu brechen und mit dem Unterschied zwischen Intention und Interpretation zu spielen.

Eine Gestaltung funktioniert, wenn Anschlußhandlungen stattfinden. Diese Prämisse ist die Grundlage aller interaktiven, vernetzten Anwendungen und Designs. In einer Welt in der Menschen sich immer weiter spezialisieren – immer weniger immer besser können – wird die Universalität des Kontextdesigners immer unverzichtbarer.

Am Ende des Buches fasst der Autor zusammen: „Mit dem Wissen, dass Medien immer nur durch ihre Modellhaftigkeit funktionieren, und das Kommunikation immer über Nichtidentität und Abweichung von Gesagtem und Gemeintem funktioniert, haben wir als Gestalter das Rüstzeug für den Umgang mit interaktiven Anwendungen und globaler Vernetzung.“

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