DREAMBOOK

Buchbesprechungen – keine Verrisse …

Eimsbüttelbuch

Schlaumacher für Neuzugezogene

Ein ausladender stilisierter Jugendstilbalkon auf dem freundlich grünen Umschlag lädt zum Blättern ein. Als geborener Lokstedter, zur Zeit in Eidelstedt lebender Eimsbüttler, habe ich mich sofort in dem Büchlein fest gelesen …

Die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der einzelnen Stadtteile werden in Form lockerer Spaziergänge und Fahradtouren abgearbeitet. Dabei tauchen oft auch Orte und Gebäude auf, die längst der Geschichte angehören, von denen selbst ich als Lokaler nur wenig weiß oder noch nie gehört habe.

Eimsbüttelbuch
Hamburg Stadtteilbücher
von Karin Kuppig
Junius Verlag, 2012
Gebunden, 192 Seiten
ISBN 978-3885064961
13 x 1,7 x 17 cm

Am 7. April 2022 erscheint eine überarbeitete zweite Auflage in der neben dem citynahen Stadtteil Eimsbüttel auch Eidelstedt, Stellingen, Lokstedt, Niendorf Schnelsen und Stellingen behandelt werden.

So werden einer heute eher unspektakulärer U-Bahnstation fast drei spannende Seiten gewidmet. Fasziert haben mich auch die Geschichten um das Motel Hamburg und den legendären Dirt Track – zu dem man an anderen Stellen – beispielsweise im Internet – nur wenig Informationen findet.

Beachtlich auch der Abschnitt über bekannte Personen der Stadtteile – von Stefan Effenberger über Evelyn Hamann bis zu Jan Delay und Caren Miosga. Jedes Kapitel des Buches wird durch eine kleine Auswahl an Tipps für besondere Läden, Kneipen, Cafés, Restaurants, Kultureinrichtungen etc. ergänzt.

Trotz seines beachtlichen Umfangs von fast 200 Seiten kommt das Taschenbuch in einem sehr handlichen Format daher. Die Typografie ist gut lesbar, lediglich die hellgrünen Bildunterschriften sind fast unsichtbar. Die Bindung ist stabil, jedoch stört die relativ knappe Bundmarge. Bilder und Illustrationen sind durchgängig schwarzweiß – jedoch von überraschend guter Qualität.

Das Buch vermittelt geschichtliches Basiswissen zu den Stadtteilen des Bezirks Hamburg-Eimsbüttel und ist somit sicherlich gut für den heimatkundlichen Unterricht an Schulen geeignet. Die Autorin hat offensichtlich hervorragend recherchiert und Zugang zu exzellentem Material gehabt, was der Quellennachweis am Ende des Buches beweist.

Das Buch ist ein Muss für alle, die ihren Stadtteil besser kennen lernen wollen, jenseits der täglichen Trampelpfade. Ein durch und durch gelungenes Kleinod lokaler Kulturgeschichte!

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