DREAMBOOK

Buchbesprechungen – keine Verrisse …

4. Januar 2011
von Joerg Kilian
Keine Kommentare

1Q84. Buch 1+2

In einem Rausch durchlesen…

Ich bin ein begeisterter Murakami-Leser, und habe 2008 – nach der Lektüre von „Kafka am Strand“ zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass ich alle Bücher eines Autoren kennenlernen wollte. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich sie gelesen. Auch habe ich alle verfügbaren Rezensionen darüber gelesen, bevor ich mich zu 1Q84 äußern möchte. Soviel vorweg …

1Q84. Buch 1&2
Roman von Haruki Murakami
aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
DuMont Buchverlag, 2010
Gebunden, 1024 Seiten
1,.8 x 4,5 x 21,3 cm
ISBN 978-3832195878
EUR 32,-

Wer die Filme „Inception“ oder „Matrix“ gesehen hat, weiß um die Faszination des Wechsels zwischen unterschiedlichen Bewusstseins- und Wirklichkeitsebenen. Denken, Handeln, Wachen, Träumen und Sterben. Murakami ist ein literarischer Meister im Wandern zwischen diesen Ebenen. Durch das Kontrastieren von Alltags- und Grenzsituationen entstehen Spannungsbögen von unglaublichem Realismus.

Auch wenn die gesamte Geschichte strukturell sehr stringent im erzählerischen Wechsel der beiden Protagonisten aufgebaut ist und man den Ausgang des Ganzen am Anfang bereits ahnt, ist das was dazwischen auf den einzelnen Seiten passiert so spannend präsentiert, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch – beziehungsweise in einem Rausch – durchlesen möchte.

Der Leser identifiziert sich sehr schnell mit den Protagonisten und bleibt in ihnen. Wie in fast allen Büchern des Autors spielt metaphysischer Sex eine wichtige Rolle: Sex nicht um seiner selbst willen, sondern um zu höheren Einsichten über den Sinn des Lebens zu gelangen.

Der magische Realismus von Murakami ist unverwechselbar im Stil. Obwohl er einen der Protagonisten in 1Q84 sagen läßt: „Die Bedeutung geht verloren, wenn man sie in Worte fasst.“, ist es genau das was der Autor beherrscht: mit Worten ein sehr dichtes Bedeutungs- und Beziehungsgeflecht weben. Jedes Ding, jede Handlung ist bedeutungsschwanger: „Sie verwendete in etwa so viel Zeit und Sorgfalt auf das Bestreichen der Toastscheibe, wie wahrscheinlich seinerzeit Rembrandt auf das Malen einer Gewandfalte.“

Viele Passagen dieses Buches sind poetische Prosa, reinste Aphorismen: „Ursache und Wirkung folgen nie unittelbar aufeinander, sondern stets in versetzter Form… Und wenn das Zahnrad sich einmal weiterbewegt hat, lässt es sich nicht mehr zurückdrehen.“ Erst nach der Lektüre mehrerer Bücher von Murakami ist mir aufgefallen, dass sie alle eine taoistische Grundlage haben: Die ganze Welt ist hier und jetzt im ständigen Wandel miteinander verbunden.

Was ich immer am meisten bewundert habe, ist die Fähigkeit des Autors – durch genaues Hinsehen – sehr komplexe Assoziationsketten, die Menschen in Bruchteilen einer Sekunde durch den Kopf gehen, über mehrere Seiten detailliert und faszinierend zu beschreiben und zwar in einer Form die den Leser bannt, statt ihn zu langweilen. Dadurch werden die handelnden Figuren so plastisch, dass man das Gefühl hat, man selbst würde in ihnen stecken und die Geschichte des Lebens schreiben.

Dieses Gefühl beruht nicht nur auf stilistischen Mitteln, sondern liegt auch in der Geschichte selbst. Benutzt werden Archetypen und uralte Märchen, zu denen jeder Mensch seinen persönlichen Zugang findet. Es geht um Leben und Sterben, Liebe und Sinn, Schicksal und Bestimmung, Bedeutung und Ausdeutung.

Schlußendlich lässt uns der Autor jedoch immer wieder das ewige letzte Rätsel spüren, das sich jeglicher Diskussion und Spekulation entzieht. Wie ein Vexierbild, das je nach Betrachtungswinkel seine Bedeutung ändert. Wie eine Unschärfe, die dadurch entsteht, dass man zu sehr fokussiert: „Dennoch war ich nicht imstande ihre Bedeutung zu erfassen, gerade weil sie so zentral war.“

Mein Kompliment an den Verlag und die Buchbinder, die das Buch im Design und in der Substanz hochwertig ausgestattet haben und es zu einem fast bibliophilen Lesegenuss machen. Die Wahl von Papier und Typografie sind optimal, die Bindung ermöglicht leichtes Umblättern und Lesen an jeder Stelle dieses doch sehr dicken Buches.

Und was wäre das Buch ohne die exzellente Übersetzung von Ursula Gräfe? Ich kann zwar kein Japanisch, merke jedoch, dass der Text viel von der Einfachheit und Klarheit ausstrahlt, die wir gemeinhin mit Japan verbinden.

17. Dezember 2010
von Joerg Kilian
Keine Kommentare

Karmic Management

Sowohl-Alsauch-Strategien

In 58 Minuten zum nachhaltigen Erfolg. Auch wenn man etwas länger für die Lektüre brauchen sollte, wird dieses Buch beeindrucken und im Bewusstsein tiefe Spuren hinterlassen: „Hören Sie auf Dinge zu tun, die nicht funktionieren.“

Karmic Management
Erfolg durch Spiritualität
Geshe Michael Roach, Lama Christie McNally, Michael Gordon
Edition Blumenau, Hamburg, 2010
Broschiert, 98 Seiten, illustriert
ISBN 978-3-9813888-0-0
EUR 12,00

Aus dem Amerikanischen übersetzt, ist dieses Brevier für ein spirituell inspiriertes Management sehr verständlich geschrieben, gut gegliedert und hat zahlreiche beispielhafte Business Cases, Merksätze und Schlüsselbotschaften, die sich gut einprägen. Viele Illustrationen, Checklisten und praktische Übungen helfen das Gelernte zu verankern und zu vertiefen.

Die Lehren und Botschaften haben ihre Wurzeln im tibetischen Buddhismus sind jedoch für den westlichen Geist sehr verdaulich aufbereitet. Die Autoren haben seit Jahren zusammen gearbeitet und zu diesem Thema geschrieben. Im Gegensatz zu anderen Büchern von Michael Roach ist dieses praktische Handbuch jedoch auch für Nicht-Eingeweihte eher leicht zugänglich.

Am Anfang geht es um die Definition von Erfolg, im Bezug auf die Arbeit, den Beruf, das Leben. Mit dem überraschenden Schluss, dass Erfolg und Misserfolg in der Regel ein Glückspiel sind. Die folgenden Kapitel zeigen dann sehr schlüssig, wie man sich mit Hilfe das Karmic Management aus diesem „Hamsterrad“ befreien kann.

Befremdlich mag es für den Leser sein, dass er dazu aufgefordert wird, keine Entscheidungen mehr zu treffen, sondern sich zu einem „Sowohl-Alsauch“ zu bekennen, denn: „Jedes mal wenn Sie eine Entscheidung treffen, wissen Sie nicht, ob es funktionieren wird.“

So provozieren auch orakelhafte Sätze wie: „Probleme sind etwas sehr Gutes, denn sie zeigen dir, wo deine Probleme liegen.“ oder „Die Grenze zwischen mir und dir ist künstlich.“ und treffen den Leser genau dort, wo andere Bücher nicht hin reichen – in der Erkenntnis und dem Verständnis für die karmischen Naturgesetze in einem Universum wo nichts vergessen wird oder verloren geht.

Der Bibelspruch „Geben ist seeliger denn Nehmen“ erhält in diesem Buch eine neue Deutung, denn schnell begreift der Leser in der lückenlosen Argumentation, dass Wettbewerbsdenken und kurzfristige materielle Ziele meist eine Einbahnstraße sind, die keine nachhaltigen Erfolge bescheren. Denn: „Was immer Sie sich vom Leben wünschen, müssen Sie zuerst für Jemand anderes tun. Mache andere erfolgreich und werde selbst erfolgreich!“

Dass man sich für den Erfolg auch fit halten muss, versteht sich fast von selbst: Yoga, Meditation und Entspannung aber auch richtiges Essen, ein persönlicher ethischer Code und der Wille zum Lernen sind Voraussetzungen für einen klaren Geist. Auch die Fähigkeit, für einige Stunden des Tages computer-abstinent zu sein und stattdessen Gehirnjogging zu betreiben sind Wegbereiter für den persönlichen Erfolg.

Die meisten sehr erfolgreichen Menschen dieser Welt können nicht genau sagen, wie der Erfolg zu Ihnen kam und was sie dafür getan haben: „Es ist eher so eine Art Bauchgefühl“. Die Autoren zeigen dem Leser Wege auf, wie sie dieses Bauchgefühl, diese Instinkte und diese Intuition entwickeln können. Alles in allem ein gelungenes Cross-Over zwischen spirituellem Wegweiser und Business-Ratgeber.

8. Dezember 2010
von Joerg Kilian
Keine Kommentare

Erfolgreiche Markendifferenzierung

Authentizität macht die Idee stark

„Es geht darum, dem Kunden etwas zu geben, was er haben möchte, von dem er aber nie wusste, dass er es suchte und von dem er sagt, dass er es schon immer wollte, wenn er es schließlich bekommt.“ soll Prof. Franz Liebl gesagt haben. Doch wie geht das? Die Antwort lautet: mit erfolgreicher Markendifferenzierung!

Erfolgreiche Markendifferenzierung
Strategie und Praxis professioneller Markenprofilierung
Ulrich Görg (Hrsg.)
Gabler, 2009
Gebunden, 400 Seiten
farbig illustriert
ISBN 978-3834917225
EUR 59,95

Das Buch kommt gewichtig – in einem noch handlichen Format daher und macht zuerst einen eher nüchternen Eindruck, ganz wie es sich für ein Marketing-Fachbuch gehört. Dem Herausgeber ist es jedoch gelungen, zwei Duzend Autoren zu gewinnen, die in gut strukturierten und illustrierten Artikeln ein sehr vielseitiges und buntes Spektrum des „state of the art“ der Markendifferenzierung aufzeigen.

Wissenschaftliche Fachartikel werden abgerundet durch Beiträge aus der Marketing- und Managementpraxis. Die Autoren kommen überwiegend aus dem deutschsprachigen Kulturraum. Unter ihnen so schillernde Persönlichkeiten wie Amir Cassaei und Samy Deluxe. Diverse Fallstudien geben einen detaillierten Einblick in die Orchestrierung des Instrumenten-Mix für eine erfolgreiche Markendifferenzierung.

Neben historischen Abrissen zur Markenentwicklung stehen eher marketing-theoretische Abhandlungen und Best-Practice-Beispiele, die unterschiedliche Ansätze einer Markendifferenzierung aufzeigen. Es geht dabei um Themenbereiche wie „Positionierung per USP“, „Differenzierung in der Konzeptphase“ aber auch „Machtfaktor Konsumentendemokratie und Web 2.0“, „Guerillamarketing mit Low-Budget“ oder „Mensch und Marke“.

In dem vorliegenden Werk werden alle relevanten Aspekte einer zeitgemäßen Markenführung beleuchtet. Es wendet sich an alle Leser, die sich professionell mit Marken auseinandersetzen. Die einzelnen Texte wirken sehr fundiert und kompetent. In der Regel sind sie mit ausführlichen Literaturhinweisen und Quellenangaben versehen.

Die verwendete Sprache ist – je nach Autor – mal trocken, langatmig, verschachtelt und faktisch mal bildhaft, kurz und knackig. Einem bibliophilen Designer fallen die unzureichende Darstellungsqualität einiger Abbildungen, Fehlerteufel und die unterschiedlichen Laufweiten des Schriftbildes einiger Artikel auf. Alles in allem aber durchaus ohne Motivationsverluste lesbar.

Durchgängig wird deutlich, dass Markenentwicklung und -führung heutzutage eine extrem facettenreiche Disziplin ist, die sehr viele innere und äußere Erfolgsfaktoren verstehen und beherrschen muss. Nichts scheint so wichtig wie eine kreative Unternehmerschaft kombiniert mit einer langfristigen Produktpolitik und einem schlagkräftigen Innovations-Management.

Den Worten der Autoren Cassaei und Deluxe folgend: Nichts ist stärker als eine starke Idee und dabei authentisch sein – und bleiben!

4. Dezember 2010
von Joerg Kilian
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Werbung im Wandel der Zeit

Authentisches Unternehmertum … Chapeau!

Dieses dritte Buch des Autors wendet sich wieder an die Eidelstedter. Der Werdegang des Kaufhauses Reinhold & Pabst wird von den Anfängen 1936 bis zur Schließung 2002 noch einmal verarbeitet. Diesmal aus Sicht des werbetreibenden Mittelstands, der sich jeden Tag auf’s neue fragt, wie er es seinen Kunden sagen soll…

Werbung im Wandel der Zeit
Wie sag ich’s meinen Kunden?
Die Anzeigen des Eidelstedter Kaufhauses Reinhold & Pabst 1936-2001
Buchverlag Andrea Schmitz, 2010
Broschiert, 170 Seiten
ISBN 978-3935202848
EUR 18,40

Der Anfang des Buches widmet sich der Geschichte der Familien Reinhold und Pabst, die im vergangenen Jahrhundert in ganz Deutschland an unterschiedlichsten Standorten Kaufhäuser betrieben haben. Die Familiengeschichte geht nahtlos über in die Schilderung der Entwicklung des Kaufhauses am Eidelstedter Platz und die damit verbundenen sozialen Auswirkungen im Stadtteil.

Anhand exemplarischer Anzeigen des Kaufhauses wird diese Geschichte vor unseren Augen noch einmal lebendig. Die meisten Anzeigen wurden vom Autor – in seiner Funktion als Kaufhauschef – selbst getextet und wirken sehr spontan und frisch und zeugen von einer großen Nähe zur Kundschaft. Diese unverblühmte, manchmal etwas freche und sehr authentische Ansprache wurde von den Kunden immer honoriert.

Ich hatte kürzlich Gelegenheit den Autor auf einer seiner Lesungen kennen zu lernen und bin persönlich tief beeindruckt von seinem Lebenswerk und seiner unternehmerischen Leistung. Es ist wirklich schade, dass die Spezies des engagierten Entrepreneurs offenichtlich vom Aussterben bedroht ist: menschlich, herzlich, kreativ und immer ein offenes Ohr für Kunden und Mitarbeiter.

Multinationale Konzerne mit ihren Megastores werden nie einen so intensiven Dialog mit den Kunden führen können. Der Autor geißelt an mehreren Stellen des Buches die aktuelle rücksichtlose Geisteshaltung in Handel und Wirtschaft, die letztendlich dazu geführt hat, dass das Kaufhaus wegen des immensen Wettbewerbdsdrucks geschlossen wurde: „Hornbach investiert nicht, weil es an Baumärkten fehlt – weiß Gott nicht – er investiert um Max Bahr und Praktiker klein zu kriegen.“

Das Buch ist gut lesbar. Die Schriftgröße ist optimal gewählt. Für einige wenige Anzeigenabbildungen muss man die Lupe zücken. Im Übrigen hat sich der Verlag große Mühe gegeben, die Anzeigen zu reproduzieren, oft von vergilbten, gelochten Zeitungsausschnitten oder gar Fotokopien. Größter sichtbarer Mangel ist die Umschlaggestaltung. Aber davon nicht abschrecken lassen: der Inhalt taugt was!

13. September 2010
von Joerg Kilian
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@Design

Rüstzeug für Gestalter

„Design ist wenn man trotzdem kann.“ Hinter diesem Zitat von Peter Sloterdijk verbirgt sich das Hauptanliegen dieses Buches: Die wirksamen Prinzipien von Kommunikationsdesign für Jeden umfassend und verständlich darzustellen.

@Design
Ästhetik, Kommunikation, Interaktion
Christof Breidenich
Springer-Verlag x.media.press, Berlin/Heidelberg, 2010
Gebunden, 175 Seiten
farbig illustriert
ISBN 978-3-642-03532-6
EUR 39,94

Zugegeben, der Einstieg ist selbst für Profis eher schwierig. Streckenweise gedrechselte Formulierungen und eine Vielzahl von Fremdworten – wo Deutsch ausgereicht hätte – lassen schnell die Vermutung aufkommen, dass man aus diesem Buch nicht viel Nützliches mitnehmen kann. Dieser Eindruck verflüchtigt sich nach einigen Seiten, wenn das exzellente Vorgehen des Autors deutlich wird.

Das Buch ist wohl das derzeit aktuellste und wichtigste deutschsprachige design-, kommunikations- und medientheoretische Werk, das sich auch an Laien des Fachs wendet. Großzügige Illustrationen mit treffenden Beispielen komplettieren die sehr gut strukturierten Texte. Ergänzt wird es durch umfangreiche Anhänge und Referenzen.

Der Autor führt den Leser durch einen weitläufigen Parcour von Stationen wie: Vergleich alter und neuer Medien, gesellschaftlich Bedeutung der Kommunikation, Wahrnehmungspsychologie, formale und inhaltliche Grundlagen der Gestaltung, geschichtliche Perspektiven, Unterschiede zwischen Kunst und Design, Ästhetiktheorie und Kontextdesign.

Dass Christof Breidenich zum Thema „Schnittstellen analoger und digitaler Medien“ promoviert hat, kommt dem Buch zu Gute und macht es zu einem gesamtästhetischen Genuss. So kommen viele seiner Kernaussagen und Vergleiche aus Bereichen wie Architektur, darstellende Künste und Straßenkultur. Die Omnipräsenz der Anwendungen des Internetzeitalters werden im historischen Kontext geschickt relativiert.

Wer in diesem Buch praxisfreundliche Vorlagen für die Gestaltung interaktiver Anwendungen erwartet, wird enttäuscht. Der Autor legt vielmehr Wert auf das Implantieren oft provokanter Aussagen, die zum Selberdenken und Selbermachen anregen: „Die Software kann immer nur das, was ihre Hersteller für möglich halten.“ oder „Der Amateur ist längst mit dem Profi verschmolzen, wenn er gemerkt hat, wie Kommunikation funktioniert.“

Trotz der unglaublichen Komplexität der heutigen Medien, wird deutlich, dass oft nicht mehr als grundlegende fachliche Kenntnisse in Ästhetik, Kommunikation und Interaktion – sowie ein gehörige Portion Mut – nötig sind, um erfolgreiche Gestaltungen zu entwickeln. Mut gehört schon dazu, wenn es darum geht mit Dingen umzugehen, ohne sie ganz zu verstehen, Erwartungen zu brechen und mit dem Unterschied zwischen Intention und Interpretation zu spielen.

Eine Gestaltung funktioniert, wenn Anschlußhandlungen stattfinden. Diese Prämisse ist die Grundlage aller interaktiven, vernetzten Anwendungen und Designs. In einer Welt in der Menschen sich immer weiter spezialisieren – immer weniger immer besser können – wird die Universalität des Kontextdesigners immer unverzichtbarer.

Am Ende des Buches fasst der Autor zusammen: „Mit dem Wissen, dass Medien immer nur durch ihre Modellhaftigkeit funktionieren, und das Kommunikation immer über Nichtidentität und Abweichung von Gesagtem und Gemeintem funktioniert, haben wir als Gestalter das Rüstzeug für den Umgang mit interaktiven Anwendungen und globaler Vernetzung.“

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