DREAMBOOK

Buchbesprechungen – keine Verrisse …

Corona, Klima, Gendergaga

Hilft selber denken noch?

Auf Bücher stoße ich nie zufällig. Sie liegen immer zur rechten Zeit auf meinem Weg. Neulich bin ich durch einen Facebook-Post auf einen Titel aufmerksam geworden, der mich sofort in seinen Bann zog. Sogleich habe ich in einer digitalen Kopie des Buchs zu lesen begonnen und fühle mich in Form und Inhalt absolut angesprochen und in meiner Wahrnehmung bestätigt.

CORONA, KLIMA, GENDERGAGA
Der große Aufbruch in eine Welt ohne Vernunft
von Ramin Peymani
BoD – Books on Demand, 2022
Broschiert, 180 Seiten
ISBN 978-3755776369
14,8 x 1,07 x 21 cm
EUR 12,95 | epub eBook EUR 7,99

Aber habe ich Mut genug diese Rezension zu schreiben, Angst vor dem Applaus von der falschen Seite? Was, wenn ich mit meinen Gedanken anstoße, unreflektiert im Lager der „Querdenker“ verortet werde? Warum mache ich mir Sorgen, als „Corona-Leugner“ oder „unbelehrbarer Ewiggestriger“ abgekanzelt zu werden? Mal ehrlich: Gehört heutzutage Mut dazu, seine verfassungsmäßig garantierten Rechte zu nutzen?

Nein, es gehört Mut dazu, sich in der Ukraine unbewaffnet einem russischen Panzer entgegen zu stellen, jedoch nicht hier seine Meinung zu äußern. Dazu sollte Jede und Jeder sich aufgerufen fühlen, um unser freiheitliches System, unsere Demokratie, all das, was wir uns seit der Gründung der Bundesrepublik an Freiheitsrechten errungen haben, zu schützen. Es ist unsere Pflicht als Bürger, als „Citoyen“, als Menschen, als denkende Wesen!

Das Buch befasst sich umfassend kritisch mit der gesellschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte – insbesondere jedoch mit deren Auswirkungen innerhalb der letzten zwei Jahre: Deutschland im Spiegel von Europa und der Welt. Der Titel weist auf die Fokusthemen hin, mit denen wir täglich bombardiert werden, als wenn es nichts anderes Wichtiges mehr gäbe und die alle Maßnahmen der Regierenden zu rechtfertigen scheinen.

Als das Buch im Februar 2022 veröffentlicht wurde, ahnte wahrscheinlich nicht mal der Autor, dass nur Tage später Russland die Ukraine überfallen und dem Themenkreis weitere Brisanz hinzufügen würde. In ihrem Gastbeitrag beschreibt Vera Lengsfeld in einem nüchternen, unaufgeregten jedoch einprägsamen und empathischen Ton, die Gefahren die uns aus der Aufweichung unserer Grundrechte durch die Regierenden drohen:

„Aber allzu schnell hat die Politik Gefallen an der neuen Macht gefunden. … Statt die verhängten Maßnahmen zu evaluieren, also auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen, werden sie einfach weiter in immer schärferen Formen verhängt und immer härtere Zwangsgelder gefordert. …“

Ramin Peymani, Ex-Banker und Fußballfunktionär ist heute Privatier und publiziert seit Jahren kritische Bücher zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Ich kenne die anderen Bücher nicht, gewinne jedoch bei diesem den Eindruck, dass der Autor über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte unsere Regierungen scharf beobachtet und recherchiert hat. Die präsentierten Fakten kann ich zwar nicht überprüfen, stimmen jedoch mit meinen Eindrücken überein.

In den vergangenen Jahren gab es viele aufrüttelnde Titel wie „Wenn nicht wir, wer dann“ oder „Erzürnt Euch!“. In dieser Tradition steht auch dieses Buch: Ein zorniger Fanal gegen die Dummheit der Welt. Die Illustration des Covers zeigt einen wahrhaft erzürnten Dämon, der fast an dem Wortwust in seinem Maul erstickt. Im Stil sicher, im Ton empört, spöttelnd bis sarkastisch, oft an der Grenze zum Polemischen, schleudert der Autor seine Sätze heraus:

„Den Fanatikern, die das ökosozialistische Utopia für real existierend halten und den Umbau der Gesellschaft zu einer kollektivistischen Schafherde anstreben, ist kein Manöver zu plump im verzweifelten Versuch, ihre zum Scheitern verurteilten Marxismus-Phantasien Wirklichkeit werden zu lassen.“

In anderen Passagen wiederum, weht einem der Wind einer Demokratie-Nostalgie entgegen:

“Verstehen Sie dieses Buch als ungeschönte Aufzeichnung des Aufbruchs in eine neue Zeitrechnung. Wenn einst das digitale Gedächtnis kritischer Autoren gelöscht sein wird, gibt es hoffentlich irgendwo auf einem Speicher (Anmerkung des Rezensenten: gemeint ist hier der Hochboden – nicht der digitale Speicher) ein nicht verbranntes Exemplar von „Corona, Klima, Gendergaga“, das die Ungeheuerlichkeiten unserer Zeit für die Nachwelt zugänglich macht.“

Das Buch ist in mehr als fünfzig Kapitel gegliedert, die selten mehr als zwei-drei Seiten lang sind. Dadurch wird der Inhalt thematisch gut gegliedert (Inhaltsverzeichnis, PDF 98 KB). Die einzelnen Kapitel haben die Charakter von Artikeln, wie sie der Autor auch in seinem Blog „Liberale Warte“ verfasst. Der Bogen spannt von bürgerrechtlichen Überlegungen bis hin zu gesellschaftlich-philosophischer Kritik. Ich habe nur etwa 100 Seiten, des mehr als 180 Seiten starken Buches, durchgehend gelesen; den Rest nur quer und erratisch. Layout und Schrift sind lesefreundlich.

Im letzten Absatz schreibt der Autor:

„Was bleibt, ist die Hoffnung, die sanft Schlummernden mögen irgendwann erkennen, dass der jahrelange Selbstbetrug ihre Lage verschlimmert hat. Vielleicht können Regierungen dann Kritiker nicht mehr folgenlos niederknüppeln lassen. Vielleicht siegt tatsächlich die Demokratie. Vielleicht wird doch alles wieder gut. Ich zweifle. Sagen Sie mir, warum ich falsch liege. Ich bin müde.“

Ich denke, dass sich auf Sicht die Transformation zu einer neuen Weltordung, dem im Buch angesprochenen „Great Reset“, nicht aufhalten lässt. Die von Menschen selbst geschaffenen Fakten lassen unvermeidbare Zwangsläufigkeiten erkennen. Wie jedoch eine globale Gesellschaft mit einer Weltregierung aussehen wird, bleibt nach wie vor gestaltbar. Die Entscheidung darüber, wer diese Gestaltung übernimmt, sollten wir nicht „denen da oben“ überlassen.

Unsere Gesellschaft ist bereits in Lager gespalten: Einerseits eine dominierende Masse, die dem Mainstream folgt, andererseits kleine Minderheiten, die Gegenpositionen dazu aufbauen. Neben diesen beiden gibt es jedoch immer noch eine große Anzahl von Menschen, die sich weder hier noch dort wohlfühlen und alles hinterfragen, die kritisch denken und – in wenigen Fällen – auch so äußern. Für diese Menschen ist dieses Buch gemacht …

Pressetext, Leseprobe und Bestellung bei Hugendubel

Kommentare sind geschlossen.

Right Menu Icon